23 JULI | 20:00 UHR

 

20.00 Künstlerhaus 1.OG 

Ausstellungseröffnung „Pola Negri – eine Kinolegende“

Pola Negri (1897 – 1987) hat mit ihren Rollen Filmgeschichte geschrieben. Sie war die erste europäische Schauspielerin, die in den 20er Jahren noch vor Marlene Dietrich und Greta Garbo nach Hollywood kam, wo sie schnell eine atemberaubende Karriere machte. Obwohl ihre größten Erfolge in der Stummfilmzeit lagen, ist Pola Negri vielen noch heute ein Begriff – als legendäre Femme fatale und Leinwand-Vamp von verruchter Schönheit. Mit Filmen wie „Carmen“ und „Madame Dubarry“ von Ernst Lubitsch wurde die sinnliche Polin nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland berühmt. Sie bediente in Hollywood erfolgreich den Mythos der „fremden Frau“. Mehr noch als ihre Filme sorgte allerdings ihr Privatleben für Schlagzeilen, vor allem die Liebesaffäre mit Charlie Chaplin oder Rudolf Valentino. 

Anlässlich des 110. Geburtstages und des 20. Todestages von Pola Negri hat das Filmmuseum Lodz eine Ausstellung unter dem Titel „Pola Negri – Eine Kinolegende“ vorbereitet.

Zur Eröffnung sprach Christiane Schleindl (Filmhauskino) und Leiter des Kinomuseums Lodz, Mieczysław Kuźmicki, übersetzt von Silvie Preusser (Amt für internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg). 

Foto 1: Christiane Schleindl, Silvie Preusser, Mieczysław Kuźmicki.

23.07., 21.30 Uhr Katherinenruine

DIE BERGKATZE
Liveaufführung: ensembleKONTRASTE

Deutschland 1921, Regie: Ernst Lubitsch, Mit: Pola Negri, Paul Heidemann, Victor Janson, Wilhelm Diegelmann u.a. Musik: Marco Dalpane (1999), Liveaufführung: ensembleKONTRASTE

Eine bezaubernde Komödie mit surreal-märchenhaften Szenen und erfrischend frechen Zwischentiteln von Ernst Lubitsch mit Pola Negri in der Hauptrolle. 

Weitere Filme mit Pola Negri im Filmhauskino und der Katharinenruine 
Vor Marlene Dietrich und Greta Garbo war Pola Negri. „Wenn man sie länger als zwei Minuten anblickt, schmeckt das Mittagsbrot nicht. Sieht man sie drei Minuten an, liegt man ihr zu Füßen“, schrieb der Feuilletonist Heinz Salmon. Zeitgenössischen Kritikern galt die Schauspielerin und Sängerin Pola Negri als Diva schlechthin. Mit bürgerlichem Namen hieß sie Barbara Apolonia Chalupec, geboren am 3. Januar 1897 in Polen. In Warschau debütierte sie am Theater, übernahm erste Filmrollen. Aus Verehrung für die italienische Dichterin Ada Negri änderte sie ihren bürgerlichen Namen. 1917 debütierte sie im deutschen Film.Das Filmhauskino widmet der Belladonna der 20er Jahre eine kleine Hommage mit fünf Werken

Sa., 25.7. um 21 Uhr
FILMHAUSKINO
LIFE IS A DREAM IN CINEMA: POLA NEGRI 

USA 2006, 89 Min., OF, Regie: Mariusz Kotowski 

Was bedeutet es, ein Star zu sein? Warum werden einige Schauspieler zur Legende und andere nicht? Regisseur Mariusz Kotowski versucht, diese Fragen zu beantworten, indem er sich mit Leben und Werk der legendären Diva Pola Negri beschäftigt. Die in Polen geborene Barbara Apolonia Chalupec war der erste europäische Star in Hollywood und ebnete damit den Weg für Greta Garbo und Marlene Dietrich. LIFE IS A DREAM IN CINEMA: POLA NEGRI folgt den Spuren der Schauspielerin und Tänzerin von Polen über Deutschland nach Hollywood und erzählt von ihrem dramatischen Leben und ihren Beziehungen zu Charles Chaplin und Rudolph Valentino. In Interviews mit Kollegen, Freunden und Filmkritikern sowie zahlreichen Filmausschnitten wird ihr künstlerisches Schaffen lebendig, das vom frühen Stummfilm (1914) bis zu ihrem letzten Tonfilm (1964) reichte.

Do., 30.7. um 19.15 Uhr
FILMHAUSKINO 
Madame Bovary

Deutschland 1937, 95 Min., Regie: Gerhard Lamprecht, mit: Pola Negri, Aribert Wäscher, Ferdinand Marian, Paul Bildt u.a. 

Der Landarzt Charles Bovary reist mit seiner Frau Emma in die Kleinstadt Yoinville, um dort eine Praxis zu eröffnen. Während er mit den Ressentiments der Bewohner zu kämpfen hat, träumt Emma Bovary vom gesellschaftlichen Aufstieg und einem eleganten Lebensstil in Paris. Nur allzu gern lässt sich die von ihrem nüchternen und etwas einfältigen Gatten vernachlässigte Frau von dem galanten Rechtsanwalt Dupuis unterhalten. Schon bald aber muss der Anwalt Yoinville verlassen, um die Praxis seines kranken Vaters in Rouen zu übernehmen. Um der quälenden Tristesse ihres Kleinstadtdaseins zu entgehen, beginnt Emma ein leidenschaftliches Liebesverhältnis mit Rodolphe Boulanger, den sie auf einem Ball des Marquis kennen gelernt hat. Boulanger verspricht ihr eine gemeinsame Zukunft, distanziert sich dann aber kurzfristig von seinem Versprechen, um sein gesellschaftliches Renommee nicht zu gefährden. Madame Bovary stürzt in eine schwere Nervenkrise …

In Gerhard Lamprechts Adaption des berühmten Romans von Gustave Flaubert verkörpert Pola Negri die Titelrolle. Die frühere Stummfilmdiva, die nach einer glamourösen Hollywoodkarriere nach Deutschland zurückgekehrt war, verlieh der Figur der unglücklichen Emma Bovary eine besonders intensive Note.

So., 2.8. um 19.15 Uhr
FILMHAUSKINO 
STACHELDRAHT

Barbed Wire, USA 1927, 79 Min., OF, Regie: Rowland V. Lee, Mauritz Stiller (ungenannt), mit: Pola Negri, Clive Brook, Einar Hanson, Claude Gillingwater u.a. 

Frankreich 1914: Das ruhige Leben auf dem Gut der Familie Moreau in der Normandie wird durch den Krieg unterbrochen. Sohn André meldet sich freiwillig. Auf dem Hof wird ein Lager für deutsche Kriegsgefangene eingerichtet. Tochter Mona empfindet nur Hass für den Feind, bis sich einer von ihnen, Oskar Müller, durch seine Taten als guter Mensch erweist. Je stärker das Band zwischen Mona und Oskar wird, desto heftiger wird sie von den Dorfbewohnern angefeindet. Trotz Kriegsende scheint ein tragischer Ausgang der Romanze zwischen den beiden vorprogrammiert. Der schon tot geglaubte Bruder kehrt wieder heim − ohne Augenlicht …

Ungewöhnlich für damalige Zeit erzählt STACHELDRAHT eine Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg mit einem deutschen Helden und einer französischen Protagonistin. Der Kriegsfilm, oder besser, das Melodrama vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs überrascht mit einer eindringlichen Botschaft für den Frieden. Pola Negris Darstellung der Bauerntochter wurde in zeitgenössischen Kritiken als eine ihrer besten Arbeiten in Hollywood gewürdigt.

Musikbegleitung: Dr. Dieter Meyer (Klavier)

So., 9.8. um 21.15 Uhr – 9 Euro/ 8 Euro ermäßigt
Sommernachtfilmfestivals in der Katharinenruine
CARMEN 

Deutschland 1918, 88 Min., Regie: Ernst Lubitsch, mit: Pola Negri, Harry Liedtke, Leopold von Ledebour, FSK: o.A., empfohlen ab 14

Ernst Lubitschs Stummfilmfassung des „Carmen“-Stoffes erweckt die zugrundeliegende Novelle von Prosper Merimée zu neuem Leben: Die verführerische Zigeunerin Carmen, gespielt von Pola Negri, verdreht in Sevilla dem Dragoner José Navarro den Kopf und stürzt ihn ins Verderben … Ernst Lubitschs Interpretation des legendären Liebesdramas zählt zu seinen besten Kostümfilmen und begründete den Starruhm von Pola Negri. 

Am Flügel begleitet wird der Film von Joachim Bärenz (Essen), einem der bedeutendsten Stummfilmpianisten.