30.03.2006 | 19:00
Martin Pollack präsentierte im Krakauer Haus sein Buch ( Von Minsk nach Manhattan – Polnische Reportagen) und zwei Autoren der in diesem Buch veröffentlichten Reportagen. Martin Pollack hat in diesem Band eine Auswahl der besten polnischen Reportagen aus mehr als einem Jahrzehnt getroffen.
Beitrag von Radio Z, Nürnberg
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Prod.: 19.04.2006
Länge: 5:37
Quelle: www.interaudio.org
Nach Nürnberg kamen:
Pawel Smolenski (geboren 1959, seit 1989 Redakteur der Gazeta Wyborcza; Autor zahlreicher Bücher, 2004 erschien »Irak, pieklo w raju« -„Irak, Hölle im Paradies“),
und
Tomasz Kwasniewski (geboren 1973, studierte Philosophie in Warschau, schreibt seit 1998 für die Gazeta Wyborcza).
Moderation: Martin Pollack (geb. 1944, Slawist, bis 1988 Redakteur des Spiegel, arbeitet seither als freier Autor und Übersetzer.)
Polnische Reportage in Deutschland
Der „Papst” der deutschen Literaturkritik, Marcel Reich-Ranicki, soll in seinem legendären „Literarischen Quartett” gesagt haben, Polen würde zwei wichtige Dinge nach Europa einbringen: die Poesie und die Reportage. Das Phänomen, das als polnische Schule der Reportage bezeichnet wird, machte aus dem Journalismus einen mächtigen Literaturzweig, eine eigenständige Gattung, die nicht nur in Polen, sondern auch weit außerhalb seiner Grenzen geschätzt wird.
Die deutschsprachige Anthologie ist, nach der schwedischen und französischen, die dritte dieser Art, die in den letzten zwei Jahren erschienen ist. Die ausländischen Rezensenten und Übersetzer schreiben enthusiastisch über die Reportagen aus Polen:
Dank Ryszard Kapuscinski und Hanna Krall erlangte die polnische Reportagekunst eine solche weltweite Berühmtheit, dass sich dies für ihre jüngeren Kollegen sowohl belastend als auch stimulierend erweisen könnte. Eines steht auf jeden Fall außer Zweifel: Hemmend wirkt das nicht. Polen hat heutzutage viele höchst empfehlenswerte Reporter, und ich kann nur hoffen, dass wir sie bald näher kennen lernen werden. Sten Wistrand, „Nerikes Allehanda” 9. Oktober 2003Man braucht nicht viele Stunden in der Gesellschaft polnischer Reporter zu verbringen, um zu begreifen, wie wichtig die Rolle ist, die sie spielen. Sie erinnern uns an die Wirklichkeit, die wir scheinbar schon kennen, es aber gelernt haben, sie zu übersehen oder so zu tun, als ob es sie nicht gäbe. Steve Sem-Sandberg, „Svenska Dagbladet”, 7. November 2003 |