PLAYGROUND
19.10.- 30.11.2024

Christina Chirulescu, Daniel Bischoff, Dora, Ion
Kaja Gliwa, Mikołaj Moskal, Uta, Ida
Maja Krysiak, Grzesiek Podsiadlik, Jagoda, Lilianna
Kasia Prusik-Lutz, Olaf Prusik-Lutz, Kasper, Theo
Erika Wakayama, Johann Sturcz, Nami, Johann
Klaudia Urbanek-Kękuś, Marysia, Jerzy
Michał Zawada, Henryk, Ula

 

VERNISSAGE
SA 19.10. 17 Uhr

Foto: Olaf Prusik-Lutz

Öffnungszeiten 19.10.-30.11.:
DO & FR 14-18 Uhr

Art Weekend Nürnberg
SA 26.10. / 11 – 18 Uhr – Spezial Führung 14 Uhr
SO 27.10. / 11 – 16 Uhr – Spezial Führung 14 Uhr

Wir laden Sie herzlich zur Ausstellung PLAYGROUND ein,
die vom 19. Oktober bis 30. November 2024 im Krakauer Haus stattfindet.
Die Ausstellung untersucht die Beziehung zwischen Kunst und Elternschaft und zeigt Arbeiten, die Herausforderungen und Dynamiken im Leben von Künstler-Eltern und ihren Kindern offenbaren. In Medien wie Malerei, Installationen, Fotografie und Video wird gezeigt, wie die jeweiligen Rollen einander beeinflussen, welche Perspektive manchmal in den Hintergrund tritt und ob in solchen Situationen ein echter Kompromiss möglich ist. 

Kuratorischer Text zur Ausstellung „PLAYGROUND“ 

Die Ausstellung “PLAYGROUND“, welche vom 19. Oktober bis zum 30. November 2024 im Krakauer Haus stattfindet, lädt dazu ein, die oft widersprüchliche Doppelrolle von Künstlern als Eltern und Schöpfern zu beleuchten. Die Beziehung erscheint auf den ersten Blick harmonisch, wirft jedoch tiefere Fragen auf, die weit über das bloße Zusammenspiel von Kunst und Familie hinausgehen.

Historisch gesehen haben Künstlerfamilien einen bedeutenden Platz in der Kunstgeschichte, doch nur selten wurde gefragt, wie diese Künstler ihre elterliche Verantwortung mit ihrer kreativen Berufung in Einklang gebracht haben. Können Künstler ihrer Kunst uneingeschränkt nachgehen und gleichzeitig den Anforderungen der Elternschaft gerecht werden? Kann jemand, der eine Familie ernährt, die künstlerische Freiheit voll ausleben?

In “PLAYGROUND“ werden nicht nur die Spannungen, sondern auch die positiven Seiten dieser Beziehung beleuchtet. Ein Kind, welches in einer künstlerischen Umgebung aufwächst, erhält oft einen außergewöhnlichen Zugang zu verschiedenen Medien und zur Kunstwelt – es erlebt Kunst von innen und nicht als passiver Beobachter. Diese Nähe zur Kunst eröffnet Kindern Freiräume und Möglichkeiten, die in anderen Familienstrukturen oft nicht vorhanden sind. Sie wachsen in einem Raum auf, der kreatives Handeln, Experimentieren und freies Denken fördert, sie entwickeln eine einzigartige Sichtweise auf die Welt.

Auf der anderen Seite bringt die Anwesenheit von Kindern neue Herausforderungen, aber auch Chancen für die Künstler selbst. Das Erscheinen eines Kindes im oft schon geordneten künstlerischen Leben eines Elternteils schafft neue Situationen, die die Kreativität beeinflussen und erweitern kann. Die Künstler werden gezwungen, neue Lösungen zu finden, und reagieren auf Herausforderungen, die sie ohne die Kinder nicht erlebt hätten. Diese Wechselwirkungen haben oft einen transformativen Effekt auf das künstlerische Schaffen, sie eröffnen neue Wege und Perspektiven.

“PLAYGROUND“ ist keine psychologische oder soziologische Analyse dieser Beziehung. Die Ausstellung wird aktiv von den Künstlern und ihren Kindern mitgestaltet – es gibt keine neutralen Beobachter, die von außen eine objektive Perspektive bieten. Wir erleben eine intime, direkte Auseinandersetzung der Künstlerfamilien mit ihrer Realität. Die Werke und Installationen reflektieren die authentischen Erfahrungen und die gemeinsame Welt von Eltern und Kindern.

In der Kunstgeschichte gibt es viele Beispiele von Künstlern, die ihre Kinder als Musen oder Modelle nutzten, wie etwa Picasso oder Sally Mann. Doch selten wurde gefragt, wie die ständige Präsenz der Kunst die kindliche Psyche beeinflusst. Sind die Kinder der Künstler nur passive Teilnehmer am kreativen Prozess, oder entwickeln sie durch diese enge Verbindung zur Kunst ihre eigene, einzigartige Weltsicht? Diese Ausstellung untersucht, ob die künstlerische Freiheit der Eltern den Raum und die Freiheit ihrer Kinder einschränkt. Kann ein Kind in einer Umgebung, die von Kunst dominiert wird, seine eigene Identität entfalten, oder wird es unbewusst in die Fußstapfen seiner Eltern gedrängt?

“PLAYGROUND“ stellt auch die Frage, ob Kinder von Künstlern oft im Hintergrund stehen, während die kreative Energie der Eltern im Vordergrund bleibt. Wie erleben die Kinder diese ständige Präsenz von Kunst? Fühlen sie sich inspiriert oder erdrückt sie die kreative Ambition? Welche Rolle spielen die Kinder im künstlerischen Schaffensprozess – sind sie Mitgestalter, stille Beobachter oder gar unsichtbare Opfer der kreativen Eltern?

Werden die Kinder selbst zu kleinen Künstlern, die versuchen, sich in dieser Welt zu behaupten, oder entwickeln sie eine Abwehrhaltung gegenüber der allgegenwärtigen Kunst?

Wir laden Sie herzlich ein, die Eröffnung der Ausstellung am 19. Oktober um 17:00 Uhr zu besuchen und am 26. und 27. Oktober jeweils um 14 Uhr während des Art Weekends an einer Special Führung teilzunehmen. Lassen Sie sich von den Werken inspirieren und tauchen Sie ein in die vielschichtigen Beziehungen zwischen Künstlern und ihren Kindern, die in dieser Ausstellung eindrucksvoll thematisiert werden.

 

 / Text: Kasia Prusik-Lutz /